![]() |
Dieses
ist das Bild der Welt,
Die mann für die beste hält; Fast, wie eine Mördergrube, Fast, wie eines Burschen Stube, Fast so, wie ein Opernhauß, Fast, wie ein Magisterschmauß, Fast, wie Köpfe von Poeten. Fast, wie schöne Raritäten, Fast, wie abgeseztes Geld, Sieht sie aus die beste Welt. |
Vielleicht ist diese Partie in Zierschrift gar nicht von Goethe selbst geschrieben. Denn nun folgt, schon im typisch Goethischen Schreibduktus, das eigentliche Abschiedsgedicht. Dem Stilprinzip des 'Witzes' folgend verknüpft Goethe seinen Alexanderzug in den Osten, zur Universität Leipzig, mit dem Wunsch nach Autorenruhm. Die Unterschrift, "d. S. W. Liebhaber.", weist jedoch auf einen Konflikt hin: Er wollte eigentlich lieber an der Universität Göttingen die "schönen Wissenschaften" studieren. Aber der Vater wies ihm das Jurastudium in Leipzig an - gewiß keine schlechte Entscheidung; denn das Studium der Rechte war im absolutistischen Staat eine besonders gute Voraussetzung für einen Bürgerlichen, der Karriere machen wollte. Auch Goethe zog Nutzen daraus, denn ohne das Rechtsstudium wäre er später in Weimar auf verlorenem Posten gestanden. Jetzt aber sieht er nicht ohne Traurigkeit, daß er nur ein 'Liebhaber' der schönen Wissenschaften wird sein können.
![]() |
Risum
teneatis amici! [Verkneift Euch das Lachen, Freunde!]
Horatius [De arte poetica] Es
hat der Autor wenn er schreibt
|